Warum Hochsensible Tagebuch schreiben (müssen)
Intro
Fühlst du dich strukturierter und klarer, wenn du genug Zeit hast, Gedanken zu reflektieren?
Spürst du die Vibes noch bevor dein Gegenüber den Mund aufmacht?
Erschreckst du dich zu Tode, weil Menschen scheinbar unangekündigt vor dir auftauchen?
Hast du auf der Dienstreise das Gefühl zu ersticken, weil du dich tagelang nicht zurückziehen kannst?
Kannst du abends nicht einschlafen, weil du tagsüber nicht genügend Zeit zum Nachdenken hattest?
Reagierst du ausgeprägt empfindsamer auf traurige Musikstücke oder gewaltvolle Nachrichten?
Laugen dich Konflikte noch Tage oder Wochen später aus?
Versetzt du dich du gut in andere Menschen, ob du sie magst oder nicht?
„Musst“ du schreiben oder fühlst dich einfach besser, wenn du es tust?
Yes, that's me ...
Wenn du die meisten Fragen mit Ja beantwortet hast, dachtest du vielleicht auch lange, dass du in diesen Dingen ein bisschen seltsam wärest. Das dachte ich. Bis ich dem Begriff Hochsensibilität begegnete.
Erst klang er mir zu verkopft, nach Heulsuse und allem in allem nicht sehr attraktiv. Und doch irgendwie interessant.
Je mehr ich über das Thema las, desto mehr stellte ich fest, dass all diese Wesenszüge, die ich lange an mir merkwürdig fand, wie ein Bundle zusammenhängen, das geradezu typisch für Hochsensible ist.
Hochsensibilität oder hohe Sensitivität bezeichnet die Gabe für eine besonders tiefe Wahrnehmung. Mit allen Pros und Cons. Psychologin Dr. Elaine Aron hat in den 1990er Jahren dazu publiziert. How to Thrive When the World Overwhelms gilt als Standardwerk zu dem Thema, das allmählich Einzug in unsere Medienwelt findet.
Je mehr ich mich mit dem Konzept vertraut gemacht habe, umso mehr habe ich verstanden, wie der Drang zum Schreiben und für Kreativität mit meiner Hochsensibilität zusammenhängt.
Also worum geht's?
Was zeichnet hochsensible Menschen aus?
Hochsensible sind Menschen mit besonders feinfühligen Antennen.
Reizsensibel:
Sie betreten Räume und spüren sofort die Vibes. Ihre Fühler nehmen subtile Reize, Stimmungswechsel oder einen Wechsel in der Tonalität auf. Sie können Situationen und Gesprächsdynamiken daher besonders gut einschätzen.
Empathisch:
Hochsensible Menschen sind häufig ausgeprägt emphatisch. Sie werden in Gruppen als Bindeglieder und „besonders sozial“ wahrgenommen. Sie eignen sich damit zum Beispiel für vermittelnde und soziale Tätigkeiten und Berufe.
Empfindsam:
Das obige Beispiel mit der Party zeigt, dass Hochsensible häufig mit Reizüberflutung kämpfen. Das Kaufhaus-Shopping endet nach einer Stunde direkt im für immer online-shoppen-Traum und Ruhzeiten im Kalender werden zum Muss.
Hingebungsvoll:
Sie sind oft kreativ und hingebungsvoll und schöpfen Kraft aus ihrem kreativen Schaffen Das Gefühl von, „alles ist zu viel“ kann dabei gut verarbeitet werden, denn Schreiben, Musizieren, Zeichnen und andere kreative Tätigkeiten helfen, die eigenen Gedanken fließen zu lassen und zu verarbeiten.
Reflektierend:
Sie haben die Fähigkeit Erlebtes tiefer zu reflektieren und zu verarbeiten als andere. Daraus entsteht in besonderem Maße die Chance, Frieden mit sich selbst zu finden. Wichtig ist, dass die Zeit für die die Reflexion da ist und ein Mittel, über das die Reflexion immer wieder angestoßen wird.
Für viele ist der richtige Weg, sich kreativ auszudrücken, durch Zeichnen, Schreiben oder Musik, und Gedanken im Tagebuch zu reflektieren.
Hochsensible Kinder
Eine Vielzahl von Faktoren kann dazu führen, dass wir die Hochsensibilität im Laufe unseres Lebens entwickeln. Gleichzeitig können auch Kinder schon hochsensibel sein. Das Kinderbuch „Tom hochsensibel und wundervoll“. erzählt dazu ein paar Geschichten aus einem Familienalltag.
Wichtig ist zu verstehen, dass Hochsensibilität einfach eine Ausprägung ist, die manche große und kleine Menschen haben und andere nicht. Sie kommt mit einem Rucksack an Vor- und Nachteilen daher wie jede andere Eigenschaft auch.
Ob ein hochsensibles Kind sich als erwachsene Person von der Welt überwältigt fühlt oder die feinfühligen Antennen gut nutzen kann, liegt daran, ob es lernt diese zu nutzen und wertzuschätzen.
Hör mit deinem hochsensiblen Kind Musik. Lasst euch zusammen von ihren Schwingungen tragen. Besprecht, was ihr dabei gefühlt habt. Besprecht Gedanken, Gefühle und Konflikte. Schafft euch Auszeiten von Playdates und Kursen. Gebt euch den Raum, den ihr braucht. Was alle anderen machen und sagen ist sowieso egal.
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Wenn du hochsensible bist
... solltest du in besonderem Maße auf deine Bedürfnisse hören.
Vermeide, was dir nicht gut tun.
Schaff dir rückzugsräume; insbesondere, wenn du wie die meisten Hochsensiblen introvertiert bist und deinen Akku im Stillen mit dir auflädst.
Alle tanzen die Nacht durch und du gehst als Erste? So be it!
Beim Playdate kannst du dich nicht unterhalten, während die Kinder laut spielen und nebenbei ein Hörspiel läuft? Stop it!
Trag dir Ruhezeiten in den Kalender ein.
Gib dir den Raum, um deine Gedanken zu reflektieren, am besten mit einem Tagebuch. Schreiben hilft dir, das Grübeln zu beenden und Gedanken zu ordnen. Es bringt dich in Kontakt mit deinen Gefühlen.
Und genau darum geht es, wenn du als hochsensibler Mensch deinen Platz in einer Welt überwältigender Reize finden möchtest:
Bring mehr von dem in dein Leben, wo du dir selbst begegnen kannst. In den Tätigkeiten, in denen du das Zeitgefühl verlierst, findest du dich. Und das ist ein wahrhaftes Geschenk.
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